Frauen säen den Wandel.
Um Hunger und Mangelernährung zu überwinden, nehmen wir besonders die Situation von Frauen in den Blick. Zum einen, weil sie in besonderem Maße davon betroffen sind, zum anderen, weil sie als Ernährerinnen ihrer Familien und als landwirtschaftliche Produzentinnen eine entscheidende Rolle für die weltweite Ernährungssicherheit spielen. Wird das Essen knapp, sind es meist sie, die zugunsten ihrer Kinder und Männer ihre Mahlzeiten reduzieren oder sogar ganz darauf verzichten. Auch sonst ernähren sie sich oft schlechter als die Männer: Vielerorts essen sie immer noch nach ihnen, bekommen also nur das, was übrigbleibt. Begründet wird dies häufig damit, dass Männer körperlich schwerer arbeiten und deshalb besseres Essen brauchen. Tatsächlich aber ist vielerorts gerade der Alltag von Frauen durch harte und anstrengende Arbeit geprägt. Nach einem langen Tag in der Landwirtschaft führen sie den Haushalt, kümmern sich um die Essenszubereitung, holen Wasser und Holz, sorgen sich um alte Menschen und die Kinder. Die Last der Feldarbeit liegt häufig allein auf den Schultern der Frauen. Trotzdem dürfen sie viel seltener Land besitzen als Männer. Zudem werden Frauen oft benachteiligt, wenn es um Kredite oder landwirtschaftliche Beratung geht. Dabei zeigen Studien, dass die Ernährungslage überall dort besser ist, wo Frauen Zugang zu Ressourcen haben und darüber entscheiden können, welche Pflanzen angebaut, verzehrt oder verkauft werden. Die Schaffung von Geschlechtergerechtigkeit ist daher unverzichtbar für die Überwindung des Hungers.